Europameisterschaft 2010 in Ludwigsburg – ´Ballads of Rock
Mittlerweile 18 Jahre nach dem Welterfolg mit dem „Phantom der Oper“ soll 2009 eine neue Choreografie – Rudis 11. – an den Start gehen und sich mit der Konkurrenz messen.
Wie immer legt er dabei extrem viel Wert auf den sportlichen und künstlerischen Anspruch, eine Kurzweiligkeit für den Zuschauer (und hoffentlich auch für den Tänzer ) und die entsprechenden Überraschungsmomente.
Bei der „Ballads of Rock“ liegen die Überraschungsmomente vor allem in den Bildern, die überwiegend rückwärts durchtanzt werden. Da durfte gern mal die Dame Navi spielen. Außerdem wechseln die Paare in nur einem Takt die Bilder, bilden aus Reihen Quadrate oder es wird aus allen vier Ecken auf die Mitte zugetanzt und ein Kreuz gebildet, um dann direkt in einem neuen Bild (2-1-2-1-2) zu enden. Die Musik ist aus Rockklassikern zusammengestellt, die lange nicht im Radio gespielt wurden und langsam in Vergessenheit gerieten. Insbesondere das Zusammenspiel aus Rockmusik und den weichen, romantischen Texten war und ist das Reizvolle für den Cheftrainer. Dabei wirkt die Musik auf keinen Fall altmodisch oder gar langweilig. Der rhythmische Beat und die kraftvollen Stimmen reißen das Publikum mit und lassen den Vortrag dadurch kurzweilig erscheinen. Und plötzlich hörte man die eingearbeiteten Titel wieder öfter im Radio.
Die Schrittfolge wurde von Knaack wie immer so gewählt, dass sie 1:1 zur Musik passt. Selbst nach Jahren können die Tänzer von damals diese (und auch nahezu jede andere) Choreografie tanzen, weil sie so eindeutig ist. Somit waren alle vier Kriterien Knaacks erfüllt : tänzerische Qualität, sportlicher Anspruch, Überraschungsmomente und Kurzweiligkeit.
Daher konnte die Ballads auch wieder die zuvor ausgebliebenen Titel einheimsen: die Bundesliga wurde in beiden Saisons deutlich gewonnen und auch bei der DM und EM 2010 wurden die Goldmedaillen mit nach Hause genommen. Selbst nach 20 Jahren und 10 weiteren Choreografien zeigte Rüdiger Knaack, dass er immer noch in der Lage ist, Neues zu kreieren und er mit seinen Werken und seiner Formation zur Weltspitze gehört.