Deutsche Meisterschaft 1998 in Köln – ‚Lulu‘
Wie es zu der Auswahl der nächsten Musik kam, war ähnlich wie die Jungfrau zum Kinde kam.
Das Palastorchester und Max Raabe (@maxraabeundpalastorchester) kamen auf den Braunschweiger TSC zu, da sie Hilfe bei der Aufnahme einer Tanz-CD brauchten. Getreu dem Motto „eine Hand wäscht die andere“, half der BTSC und bekam dafür im Gegenzug die Formationsmusik zur „Lulu“.
Der Musik konnte Knaack erst nichts abgewinnen. Nach mehrmaligem Reinhören erkannte er jedoch den Charme und Witz des Sounds und vor allem der Texte und wollte genau diese beiden Aspekte auch tänzerisch hervorheben. Das, was man hört, soll dargestellt werden.
Seiner Linie und seinen musikalischen Grundsätzen treu bleibend, musste auch dieses Mal das Gehörte tänzerisch, gestisch und insbesondere mimisch umgesetzt werden.
Gerade die feinen Details der Texte in dieser Musik sollten ein Highlight werden, da sie das besondere der kompletten Choreografie darstellen. (Zum Beispiel werden die Damen hinter den Herren „hergezogen“ während Max Raabe von Fischern singt, die ihre Boote aufs Meer hinaus ziehen.)
Die Umsetzung dieser prägnanten Texte führte letztendlich dazu, dass sich zwei Lager bildeten: die einen, die die Musik und Choreografie liebten und die anderen, die das Gefühl hatten, dass Knaack mit seiner Mannschaft das Formationstanzen nicht ganz Ernst nahm.
So kam es, dass die Mannschaft inkl. Trainerteam sowohl von der EM 1998 in Moldawien als auch von der DM 1998 in Köln mit einem 4. Platz nach Hause kehrten und somit nicht an der WM Zuhause in Braunschweig teilnehmen durften. „Das war eine bittere Erfahrung, auf die wie gerne verzichtet hätten“, so Knaack jetzt viele Jahre später über die damaligen Ergebnisse.
Aufgrund dessen wurde die „Lulu“ lediglich ein Jahr getanzt und 1999 eine neue Musik präsentiert.